Vorwort
Bei der Erstbegehung werden von uns neben den bauphysikalischen
Parametern auch relevante Angaben über den Innenraum in
Bezug
auf Schimmelbefall erhoben.
Die Erfassung allgemeiner Daten zum Innenraum und dessen
Nutzung sowie mögliche bekannte Quellen
für Schimmelpilze sind für eine sinnvolle Interpretation der
Messergebnisse und für eine eventuelle Sanierung unerlässlich.
Aus den Ergebnissen der Ortsbegehung leitet sich das weitere
Vorgehen ab. In vielen Fällen ergeben sich bereits konkrete
Empfehlungen
für Sanierungsmaßnahmen des festgestellten Schimmelbefalls,
ohne dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Insbesondere bei optisch eindeutig wahrnehmbarem Schimmelbefall
und erkennbarer Schadensursache sind weiterführende Messungen
entbehrlich. Zum Nachweis, dass es sich um Schimmelbefall
handelt, reichen in der Regel Klebefilmpräparate aus.
Falls sich durch Ortsbegehung und bauphysikalische Untersuchungen nicht eindeutig abklären lässt, ob ein Schimmelproblem vorliegt oder wo der Schimmelbefall sich genau befindet, können weitere Untersuchungen wie Luftkeimsammlungen oder Materialproben durchgeführt werden.
Nach der Auswertung im Labor inkl. verständlichem Analysebericht erstellen wir Ihnen im Falle eines Befalls ein Sanierungskonzept sowie einen Kostenvoranschlag für die Beseitigung des Schimmelpilzbefalls.
Luftkeimsammlung
Die Bestimmung der kultivierbaren
luftgetragenen Schimmelpilzsporen in der Innenraumluft ist die
am weitesten verbreitete Methode zur Erfassung von
Schimmelbefall in Gebäuden. Sie stellt eine Momentaufnahme der
Schimmelpilzkonzentration in der Raumluft dar und ermöglicht
eine Aussage darüber, ob eine Schimmelquelle wahrscheinlich ist
oder nicht.
Besonders bei verdeckten Schäden
kann es aber vorkommen, dass trotz umfangreichen Befalls nur
unauffällige Schimmelpilzkonzentrationen in der Raumluft
nachweisbar sind. Die Methode beruht darauf, dass die
kultivierbaren Schimmelpilzsporen nach geeigneter Sammlung auf
zwei unterschiedlichen Nährböden (DG-18 und Malzextraktagar)
angezüchtet werden (DIN ISO 17 -16000).
Durch die Kultivierung wachsen
die gesammelten Sporen auf den Nährböden zu einzelnen Kolonien,
können gezählt und als Gesamtzahl
der Koloniebildenden Einheiten
pro Luftvolumen (Gesamt-KBE/m3 ) angegeben werden. Der Vorteil
dieser Methode ist, dass damit nicht
nur eine Bestimmung der
Gesamtkoloniezahl, sondern auch eine Differenzierung der
einzelnen vorhandenen Schimmelpilzarten oder
Schimmelpilzgattungen möglich
ist.
Materialproben
Materialproben (wie z. B. Putz,
Tapete, Holzteile, Estrich, aber auch Blumenerde und
Dämmungsmaterialien) werden untersucht, um
Hinweise auf die Art und
Ausdehnung eines Schimmelbefalls zu erhalten. Die Untersuchung
von Schimmelpilzen und ggf. Bakterien auf
oder in Materialien gibt Hinweise
auf die Art und Ausdehnung des Schimmelbefalls. Materialproben
können durch Mikroskopie und
Kultivierung untersucht
werden.
Die Untersuchungen von Material werden mit folgenden Zielen durchgeführt:
Zur einfachen und schnellen
Bestätigung, ob es sich bei Verfärbungen an der Wand oder auf
anderen Materialien tatsächlich um Schimmel
handelt, können die auffälligen
Bereiche mit Klebefilmpräparaten beprobt werden. Der Nachweis
der Mikroorganismen erfolgt anschließend mikroskopisch.
Außerdem kann durch Nachweis von Myzel das Wachstum von
Schimmelpilzen oder Aktinomyzeten auf dem Material bestätigt
werden.